Ein Hirninfarkt kann durch zwei Ereignisse ausgelöst werden. Zum einen kann die Blutversorgung des Gehirns durch verstopfte Gefäße behindert werden. Durch Arteriosklerose können sich Blutgefäße gefährlich verengen; dabei behindern Ablagerungen den Blutfluss. Das Risiko für Arteriosklerose und damit für Hirninfarkte steigt unter bestimmten Bedingungen. Dazu zählen zum Beispiel Übergewicht oder Bluthochdruck.
Zum anderen kann der Hirninfarkt durch einen Riss der Blutgefäße entstehen. Durch die Blutung können einerseits bestimmte Stellen nicht mehr adäquat versorgt werden, zum anderen können durch das einströmende Blut wiederum andere Gefäße eingeengt werden.
Entstehung eines Hirninfarkts
Die Neurologie unterscheidet zwei Hauptarten des Hirninfarkts: den sog. ischämischen und den sog. hämorrhagischen Hirninfarkt. Während der ischämische Hirninfarkt durch eine Gefäßverstopfung hervorgerufen wird, die eine ausreichende Sauerstoffversorgung der betroffenen Hirnareale verhindert, resultiert der hämorrhagische Schlaganfall aus einer Hirnblutung.
Der ischämische Hirninfarkt
Mit fortschreitendem Alter kommt es beim Menschen z. B. aufgrund von erhöhtem Blutdruck und fehlerhafter Ernährung dazu, dass Gefäßinnenschichten aufgeraut werden. An diesen können sich in der Folge z. B. Ablagerungen (Plaques) bilden. Die sog. Arteriosklerose (umgangssprachlich als Arterienverkalkung bezeichnet) gilt als solch eine typische Form der Gefäßschädigung, bei der Plaques aufgrund von ungünstigen Blutfettwerten oder überhöhtem Blutdruck entstehen. Diese können, wenn sie entsprechend groß sind oder wenn sie sich losreißen und an anderer Stelle ein Gefäß blockieren (Embolie), die Versorgung bestimmter Hirnareale unterbrechen und so einen Hirninfarkt verursachen.
Ischämische Hirninfarkte können aber auch durch aufgespaltene Gefäßwände verursacht werden. Diese sog. Dissektionen ereignen sich vorzugsweise an solchen Orten, an denen ein Gefäß durch Bewegung abgeknickt wird. Doch auch arteriosklerotische Ablagerungen können eine Aufspaltung von Gefäßwänden hervorrufen. Löst sich ein Teil der Gefäßinnenwand an der Ablagerung ab, kann dieser durch den Blutstrom nach innen gedrückt werden und das Gefäß verschließen.
Der hämorrhagische Hirninfarkt
Der sog. hämorrhagische Hirninfarkt gilt als besonders gefährlich. Dabei unterscheidet man solche hämorrhagischen Hirninfarkte, die von Blutungen im Hirn verursacht werden, von denjenigen, die von Blutungen außerhalb des Gehirns hervorgerufen werden. Eine Blutung im Gehirn (intrazerebrale Blutung) tritt meist dann auf, wenn Gefäße z. B. aufgrund von Diabetes mellitus oder erhöhtem Blutdruck vorgeschädigt sind. Die Gefäßwände weisen dann oft Schwachstellen auf, in denen sich blasenartige Ausstülpungen bilden können. Insbesondere wenn der Blutdruck erhöht ist, neigen diese dazu, zu reißen.
Hirninfarkte, die durch Blutungen außerhalb des Gehirns (subarachnoidale Blutung) hervorgerufen werden, haben ihren Ursprung oft in einem sog. Aneurysma. Hierbei handelt es sich um eine Blase – in der Größe vergleichbar mit einer Erdnuss –, die sich in einer Gefäßabzweigung im Kopf bildet und die nach kontinuierlichem Zunehmen ihres Umfangs platzen kann. Ist dies der Fall, strömt Blut zwischen Schädeldecke und Hirn ein, wodurch Druck auf Letzteres ausgeübt wird. Aufgrund der raumfordernden Wirkung der subarachnoidalen Blutung kann das Hirn nicht mehr adäquat mit Sauerstoff versorgt werden.
Bei einem Hirninfarkt ist zunächst der schnelle Beginn einer Therapie wichtig. Innerhalb von einer Stunde nach Auftreten der Symptome sollten verschiedene Maßnahmen der sogenannten Akutbehandlung erfolgen, dazu zählen eine Behandlung der betroffenen Stelle im Gehirn – entweder eine Öffnung der Gefäße oder das Stoppen einer Blutung beziehungsweise die Minderung des Drucks –, eine Stabilisierung des Blutdrucks und eine Einstellung und Kontrolle verschiedener Blutwerte.
Ist die Gefahr weiterer Schädigungen abgewendet, werden mögliche Folgeschäden in der Rehabilitation behandelt. Durch Ergo- oder Physiotherapie können Sprach- oder Konzentrationsstörungen, aber auch körperliche Einschränkungen oft gut therapiert werden.
Der Begriff Hirninfarkt bezeichnet eine Störung der Funktionen des Gehirns, die durch eine Mangelversorgung hervorgerufen wird. Diese kann entweder durch eine Verstopfung oder ein Platzen der Blutgefäße entstehen. Je nach Dauer dieser Unterversorgung können im Gehirn unterschiedlich schwerwiegende Schädigungen entstehen.
Viele unterschiedliche Symptome können auf einen Hirninfarkt hinweisen – es können Lähmungen, zumeist eine Seite des Körpers betreffend, Störungen des Sehens, Sprechens und der Koordination, Schwindel oder Übelkeit und Erbrechen vorkommen. In einigen Fällen bleiben keine Schäden zurück, diese Folgeerscheinungen eines Hirninfarkts können aber auch unter Umständen dauerhaft bestehen bleiben.
Für die Diagnose eines Hirninfarkts müssen zum einen die Symptome der Betroffenen untersucht werden. Bereits vor dem Hirninfarkt können Anzeichen wie unter anderem heftige Kopfschmerzen, Ausfall der Sehfähigkeit, einseitige Lähmungen auf einen Hirninfarkt hinweisen. Diese Symptome werden transitorische ischämische Attacken genannt und können plötzlich auftreten, verschwinden aber zunächst auch wieder.
Bei der Diagnose eines Hirninfarkts ist die Bestimmung der Ursache wichtig, um über eine angemessene Therapie entscheiden zu können. Dabei können Darstellungen des Computertomografen oder Magnetresonanztomografen Klarheit schaffen. Eine Punktion des Rückenmarkes und die Liquorentnahme kann Details über die Ursache des Hirninfarkts sichtbar machen.